Guest in Residence von Gigi Hadid: Nachhaltigkeit als Kern der Marke
In einer Ära, die von schnelllebigen Celebrity-Kollaborationen und oberflächlichen Markenbotschaftern überschwemmt wird, ist es selten geworden, dass ein Name für eine echte, tief verwurzelte Vision steht. Doch Topmodel und Kreativdirektorin Gigi Hadid hat mit Guest in Residence einen anderen, leiseren, aber weitaus kraftvolleren Weg gewählt. Sie hat nicht nur ihren mühelosen, persönlichen Stil auf die Modewelt losgelassen, sondern ein Label gegründet, dessen Name bereits eine tiefere Philosophie offenbart: Wir sind alle nur Gäste auf diesem Planeten ("Guests in Residence"), und mit diesem Status geht eine Verantwortung einher.
Genau diese Verantwortung bildet das unantastbare Fundament der Marke. Wo viele Modelabels ihre grünen Versprechen erst nachträglich als Marketing-Strategie bemühen, war bei Guest in Residence von der allerersten Skizze an klar: Umweltbewusstsein, ethische Produktionsbedingungen und ein respektvoller Umgang mit den wertvollen Ressourcen der Natur sind keine optionalen "Nice-to-haves". Sie sind die unumstößlichen Grundpfeiler jeder einzelnen Kollektion. In diesem Beitrag blicken wir hinter die Kulissen, beleuchten die Herkunft der Materialien, die innovativen Produktionsprozesse und die sozialen Initiativen von Guest in Residence. Wir zeigen, wie Gigi Hadid ihre Vision von zeitlosem, stilvollem Kaschmir mit einer klaren und unerschütterlichen ökologischen Verantwortung in Einklang bringt.
Der Ursprung des Materials
Für Guest in Residence ist die Reise eines Kleidungsstücks genauso wichtig wie das finale Design. Deshalb steht bei jedem Entwurf, noch bevor die erste Silhouette gezeichnet wird, die eine, fundamentale Frage im Raum: Woher stammt unser Garn? Dieser investigative Ansatz ist das Herzstück des Designprozesses. Bereits in der frühesten Konzeptphase werden potenzielle Materialien nicht nur nach ihrer Ästhetik und Haptik, sondern vor allem auf ihren ökologischen und sozialen Fußabdruck hin geprüft.
Das Herzstück und der Gründungsgedanke der Marke bildet natürlich 100% Kaschmir. Gigi Hadid setzt hier auf vollständige Rückverfolgbarkeit und arbeitet mit Partnern, die nach dem "Good Cashmere Standard" zertifiziert sind. Dies garantiert nicht nur das Wohl der Kaschmirziegen und den Schutz der Umwelt, in der sie leben, sondern auch faire Arbeitsbedingungen für die Hirten. Es ist ein Bekenntnis zu einer Ressource, die bei achtsamer Gewinnung über Generationen Freude bereiten kann.
Aber die Vision von Gigi Hadid geht über Kaschmir hinaus und umfasst eine ganze Garderobe aus bewusst gewählten Fasern. Für die leichten Sommerpullover und atmungsaktiven Jersey-Shirts bildet Bio-Baumwolle aus zertifizierten Fair-Trade-Plantagen die Grundlage. Das bedeutet: keine giftigen Pestizide, ein gesünderer Boden und ein Anbau, der die Haut der Trägerin und die Gesundheit der Bauern gleichermaßen schont. Wenn es um kuschelig warme Strickteile geht, die eine Alternative zu Kaschmir bieten, kommt ausschließlich Merinowolle aus kontrollierter, garantiert mulesing-freier Tierhaltung zum Einsatz – ein unverhandelbarer ethischer Standard für die Marke.
Für fließende, seidige Silhouetten greift Guest in Residence auf innovative, intelligente Fasern wie Tencel™ Lyocell zurück. Diese botanische Zellulosefaser wird aus nachhaltig bewirtschafteten Eukalyptusplantagen gewonnen. Ihr wahrer Geniestreich liegt jedoch im Herstellungsprozess: Er findet in einem geschlossenen Kreislaufsystem statt, in dem über 99% des verwendeten Wassers und der Lösungsmittel recycelt und immer wieder verwendet werden. Durch die durchdachte Kombination dieser hochwertigen, zertifizierten Naturfasern entsteht eine Textilpalette, die nicht nur außergewöhnlich weich und angenehm auf der Haut ist, sondern auch ein klares Statement für eine Mode setzt, die die Umwelt respektiert und schont.
Produktion in familiengeführten Manufakturen
Gigi Hadid betont immer wieder, wie wichtig enge Partnerschaften sind. Guest in Residence arbeitet deshalb mit kleinen, familiengeführten Manufakturen in Italien und Portugal zusammen, in denen angestellte Näher:innen fair entlohnt werden und gleichzeitig von ihrem Handwerk leben können. Diese Betriebe vereinen moderne Technologie mit jahrzehntelanger Erfahrung im Textilhandwerk, sodass jedes Kleidungsstück höchste Qualitätsstandards erfüllt. Statt anonym großer Fabrikhallen entsteht hier in kleinen Auflagen, was zu überschaubaren Losgrößen führt und so Überproduktion vermeidet. Die enge Kontrolle vor Ort garantiert, dass alle Arbeitsschritte – vom Zuschneiden über das Nähen bis hin zur Endabnahme – unter humanen Bedingungen erfolgen.
Schadstoffarme Färbungen und Wassermanagement
Ein besonders kritischer Punkt in der Modeproduktion ist die Färbung der Stoffe. Guest in Residence setzt bewusst auf OEKO-TEX®-zertifizierte Farbstoffe, die frei von Schwermetallen und AZO-Farbstoffen sind. Die Partnerfärbereien arbeiten mit geschlossenen Wasserkreisläufen, in denen Abwässer mehrfach gefiltert und wiederverwendet werden. Auf diese Weise spart das Label nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern verhindert auch, dass giftige Chemikalien in Flüsse und Böden gelangen. Die leichten Pastelltöne der Sommerkollektion oder die intensiven Dunkelblau-Nuancen der Herbstlinie sind damit nicht nur modisch, sondern auch ökologisch verantwortbar gefärbt.
Recycling und Rücknahme zum Lebensende
Guest in Residence geht über den Verkauf hinaus und denkt bis zum Lebensende eines Kleidungsstücks. Kund:innen können ausgediente Teile zurückschicken – entweder in den Guest in Residence-Store oder auf dem Postweg. Dort werden die Textilien gesichtet und je nach Material zu neuen Garnen recycelt, an lokale Sozialkaufhäuser gespendet oder in Upcycling-Workshops weiterverarbeitet. Dieses Take-Back-Programm sorgt dafür, dass möglichst wenig Material ungenutzt entsorgt wird und verlängert den Produktzyklus weit über den ersten Tragemoment hinaus. Wer teilnimmt, erhält einen Rabatt-Gutschein für den nächsten Einkauf – eine Motivation, aktiv in die Kreislaufwirtschaft einzusteigen.
GUEST IN RESIDENCE LOOK
Recycelte Garne und Zero-Waste-Design
Community-Engagement und soziale Projekte
Nachhaltigkeit umfasst für Guest in Residence nicht nur Umweltaspekte, sondern auch soziale Verantwortung. Ein Teil des Erlöses jeder verkauften Kollektion fließt in frauenfördernde Bildungsprogramme in den Erzeugerländern. Workshops zu Handwerkstechniken, Sprachkursen und finanzieller Bildung stärken insbesondere Frauen, die sonst nur begrenzten Zugang zu Einkommensquellen haben. In den Store-Events bei loui.rocks wird zudem regelmäßig über diese Projekte informiert, sodass Du als Käufer:in direkt siehst, wie Dein Kauf Menschen vor Ort unterstützt.
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